Konflikt und Kooperation im östlichen Europa. Die Folgen der Neukonfiguration politischer, ökonomischer und sozialer Räume seit dem Ende des Kalten Krieges (KonKoop)
Projektverantwortliche*r (IOS): Cindy Wittke, Ulf Brunnbauer
Projektmitarbeiter*innen (IOS): Ekaterina Mikhailova, Nikola Gajić
Laufzeit: 2022—2026
Kooperationspartner: Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) in Berlin, Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS), Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) in Leipzig, Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU), Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (HNEE), Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Förderlinie „Stärkung und Weiterentwicklung der Friedens- und Konfliktforschung“
Sei es der Krieg Russlands gegen die Ukraine heute, seien es die Jugoslawienkriege in den 1990er Jahren – immer wieder ist das östliche Europa seit Ende des Kalten Krieges Schauplatz von Krisen bis hin zu militärischen Auseinandersetzungen. Staatsgrenzen sind bis heute nicht allgemein akzeptiert. Das vom BMBF geförderte Kompetenznetz „Kooperation und Konflikt im östlichen Europa“ (KonKoop) soll die deutsche Forschung zu Konflikten in dieser Region koordinieren und weiterentwickeln. Koordiniert wird das Netzwerk vom Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) in Berlin; das IOS ist mit zwei Teilprojekten beteiligt, zumal koordiniert es die Nachwuchsaktivitäten im Rahme des Netzwerks.
Das Kompetenznetz wird Konflikt- und Kooperationsdynamiken in Hinblick auf folgende Prozesse und Phänomene aus einer multidisziplinären Perspektive untersuchen: Nationsbildung, Sezession, ethnische und religiöse Diversität, wirtschaftliche (Des-)Integration, Umweltwandel und ökologische Ressourcen. Daneben wird KonKoop wichtige Leistungen für die Konfliktforschung allgemein in Deutschland erbringen. Zum Beispiel indem es neue Formen der interdisziplinären Zusammenarbeit voranbringt. Ein multimethodisches Datenlabor wird eine Kombination quantitativer und qualitativer Methoden zur weiteren Erforschung von Konflikt und Kooperation ermöglichen und das multiperspektivische Labor für Friedens- und Konfliktkartographie Visualisierungen konträrer bzw. multipler Interessenlagen vornehmen. Zentral ist zudem die Ausbildung einer neuen Generation von Konflikt- und Friedensforscher*innen für diese für Europa und Deutschland so wichtige Region (fünf Promovierende und drei Postdocs werden durch das Vorhaben gefördert). Durch Fellowships, Workshops und Tagungen sowie Feldforschung vor Ort wird die internationale Vernetzung vorangetrieben.
Die beiden Teilprojekte am IOS beschäftigen sich zum einen aus einer humangeografischen Perspektive mit der umstrittenen, aktuell umkämpften Grenzregion zwischen Ukraine und Russland. Dabei wird auch eine Datenbank zur Konfliktforschung im östlichen Europa aufgebaut. Zum anderen sollen lokale Konflikt- und Kooperationsdynamiken in den jugoslawischen Zerfallskriegen auf Basis einer Auswertung v.a. der ICTY-Akten untersucht werden.
Förderung: