Datenbanken
Als zentrale Einrichtung der Ost- und Südosteuropaforschung unterhält das IOS laufend zahlreiche elektronische Angebote zur Forschungsunterstützung. Neben den Diensten der Bibliothek zur Bereitstellung von Informationen und digitalisierten Volltexten im Open Access wurden Datenbanken aufgebaut, die aus laufenden, abgeschlossenen oder retrodigitalisierten Projekten entstanden sind:
- Die umfangreiche Amburger-Datenbank umfasst Daten von knapp 100.000 Ausländern im Russischen Reich bis 1917 und stellt eine einzigartige, von Wissenschaftlern zahlreicher Länder rege benutzte Dokumentation dar. Professor Amburger hat dem Osteuropa-Institut diese Kartei testamentarisch vermacht.
- Das BioLexSOE online ist aus dem von 1974 bis 1981 erarbeiteten biographischen Lexikon, das über 1.500 Personenartikel bietet; entstanden und wurde mit weiterführenden Informationen angereichert. Dem Lexikon liegt als zeitliches Auswahlkriterium die Bedeutsamkeit der aufgenommenen Personen in den Epochen vom Mittelalter bis 1945 zugrunde und umfasst außer Angehörigen der südosteuropäischen Nationen vom Bosporus bis zur Slowakei insbesondere auch Persönlichkeiten der drei historischen südosteuropäischen Reiche (Byzanz, Osmanisches Reich, Habsburgermonarchie).
- Mit der IOS-Datenbank zu Wirtschafts- und Sozialmodellen stellt das Institut eine zusätzliche Serviceleistung zur Verfügung. Die Datenbank enthält systematische Informationen zu wichtigen Bereichen der Wirtschafts- und Sozialmodelle in den (ost)europäischen Ländern und wird im Rahmen des Forschungsschwerpunkts „Sozialmodelle im internationalen Vergleich“ erstellt.
- Die 100 Dokumente umfassende Quellen-Datenbank Konfessionelle Netzwerke der Deutschen in Russland 1922–1941 (KonNetz) bietet Einblicke in jene Netzwerke, die in der Zwischenkriegszeit sowohl von Russlanddeutschen wie auch von anderen Akteuren unterhalten wurden. Im Vordergrund stehen hier offizielle, offiziöse und inoffizielle sowie illegale Verbindungen, die auf der gemeinsamen Grundlage der Konfession ruhten, und dies im Kontext der sowjetischen Religionsrepression, die seit der „Großen Sozialistischen Oktoberrevolution“ Anwendung fand.
- Die Datenbank Film und Religion im Russischen Reich und der UdSSR hat sich aus dem DFG-Heisenberg-Projekt „Antireligiöse Filme und Kampagnen in der Sowjetunion 1917-1938: Mediale Praktiken der Entweihung von Reliquien, Ikonen und Sakralbauten“ von Natascha Drubek entwickelt. Sie umfasst jedoch einen größeren Zeitraum, namentlich die vorrevolutionäre Zeit. Zudem enthält sie Filme aus dem Zarenreich und der UdSSR, d.h. auch aus Territorien, die heute unabhängige Staaten sind wie z.B. die Ukraine.