Jahrbücher für Geschichte Osteuropas: Heft 4 (2023) erschienen
Heft 4 (2023) des 71. Jahrgangs der Jahrbücher für Geschichte Osteuropas ist ein von Corinna Kuhr-Korolev (Potsdam) herausgegebenes Themenheft, das den Titel „Evolution statt Revolution – Elitennetzwerke seit der Perestroika“ trägt. Vier Beiträge untersuchen auf der Grundlage neu erschlossenen Archivmaterials, wie bestimmte soziale, politische oder kulturelle Gruppen in ehemaligen sozialistischen Staaten ihren Einfluss in dieser Umbruchphase aufrechterhalten und nutzen konnten. Adam Hudek (Prag/Bratislava) legt in seinem Artikel die Rolle ehemaliger kommunistischer intellektueller Eliten und ihrer Netzwerke in der Slowakei während des Übergangs zur „illiberalen Demokratie“ offen. Maren Francke (Potsdam) zeigt am Beispiel des István-Bibó-Kollegiums in Budapest, dass im Sozialismus erworbenes juristisches Knowhow sowie gute persönliche Beziehungen zur Staatsspitze bei Eigentumskonflikten der 1990er Jahre entscheidenden Vorteil verschaffen konnten. Corinna Kuhr-Korolev untersucht und analysiert in ihrem Beitrag die teilweise bis heute bestehenden Strukturen und Netzwerke im russischen Museumswesen und deren Einflussnahme während der Perestrojka und in den darauffolgenden Jahren. Ia Eradze (Tiflis) beleuchtet schließlich unter verschiedenen Gesichtspunkten die georgische Zentralbank im Transformationsprozess der 1990er Jahre und zeigt, auf welche Wissensbestände und Kontakte währenddessen zurückgegriffen wurde.
18 Rezensionen neuer Forschungsliteratur zur Geschichte Osteuropas ergänzen die Beiträge