Presseinformation 7/2023 | 14. September 2023
Internationale Konferenz „Vertreibung und Erinnerung. Forschungsstand und Geschichtspolitik im östlichen Europa“
Eine internationale Perspektive auf Forschung zu Flucht und Vertreibung der Deutschen aus dem östlichen Europa seit dem Zweiten Weltkrieg bietet eine Konferenz am 6. und 7. Oktober 2023 in Regensburg. Veranstalter ist die Forschungsstelle „Kultur und Erinnerung. Heimatvertriebene und Aussiedler in Bayern“, die am Regensburger Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) angesiedelt ist.
Regensburg. Die Konferenz beleuchtet den Forschungsstand zu Flucht und Vertreibung der Deutschen aus dem östlichen Europa und ihre Integration in Deutschland. Zur Eröffnung sprechen die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, Sylvia Stierstorfer, MdL, und die Regensburger Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Historikerinnen und Historiker aus Deutschland und aus den Ländern des östlichen Europas referieren zu Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Polen, Rumänien, Kroatien/Serbien, Russland, Kasachstan, der Ukraine sowie den baltischen Staaten.
Dadurch gibt es erstmals die Möglichkeit, länderspezifische Vergleiche zu ziehen. Neue Erkenntnisse verspricht zudem die Präsentation archivalisch nun zugänglicher Hintergrundinformationen, die während des Kalten Krieges in den sozialistischen Staaten Osteuropas nicht öffentlich zugänglich waren. Schwerpunkte werden Flucht, Vertreibung und Ausreise von Deutschen aus der Tschechoslowakei, aus Polen, aus der Sowjetunion sowie aus Südosteuropa bzw. deren Niederschlag in den jeweiligen nationalen historischen Narrativen sein. Ein abschließendes Panel befasst sich mit einer bayerischen Versöhnungsinitiative, für die bisher unbearbeitete Akten aus dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv herangezogen wurden, und mit der Haltung von Papst Pius XII. zur Flucht und Vertreibung von Deutschen, die sich in neu zugänglichen vatikanischen Akten widerspiegelt. Außerdem diskutiert ein Runder Tisch Aspekte der Erinnerungspolitik und Wissensvermittlung in Bayern, ein Vortrag geht auf die 2021 eröffnete Dauerausstellung „Unsere Deutschen“ in Aussig ein.
Die von Prof. Dr. Katrin Boeckh geleitete Forschungsstelle „Kultur und Erinnerung“ wurde 2022 am IOS durch die Bayerische Staatsregierung auf Initiative der Beauftragten für Aussiedler und Vertriebene eingerichtet. Ziel ist die wissenschaftliche Untersuchung lang und nachhaltig wirkender Aspekte von Flucht und Integration Vertriebener seit dem Zweiten Weltkrieg in Bayern aus einer regionalen und übergreifenden sowie europäischen Perspektive.
Die Konferenz beginnt am Freitag, 6., und Samstag, 7. Oktober, je um 9 Uhr am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS), Raum 319 (3. Stock, Lift vorhanden), Landshuter Straße 4, 93047 Regensburg. Die Veranstaltung ist öffentlich, Konferenzsprache ist Deutsch. Formlose Anmeldung erbeten an: Konferenz_Oktober@ios-regensburg.de
Weitere Informationen und aktuelles Programm unter: www.leibniz-ios.de/Erinnerung2023
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Hinweis für Redaktionen: Medienanmeldungen und weitere Informationen für Medien unter presse@ios-regensburg.de
Wissenschaftliche Ansprechpartnerin
Prof. Dr. Katrin Boeckh
Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung und Forschungsstelle „Kultur und Erinnerung. Heimatvertriebene und Aussiedler in Bayern“
Landshuter Str. 4, 93047 Regensburg
Tel.: 0941/943-5418
E-Mail: boeckh@ios-regensburg.de