Aufstieg eines außenpolitischen Instruments: Wie Sanktionen wirken
Vortrag von Christian von Soest (Göttingen/Berlin) in der Reihe "War. Peace. Security".
Im Vortrag wird Prof. von Soest argumentieren, dass wir im Zeitalter der Sanktionen leben. Nie zuvor wurden mehr Sanktionen verhängt als im 21. Jahrhundert. Die wirtschaftlichen Zwangsmittel sind zu einem zentralen Instrument der internationalen Politik avanciert, um gegen gewaltsame Konflikte, die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen oder Menschenrechtsverletzungen vorzugehen. So haben westliche Staaten bemerkenswert schnell mit harten Sanktionen auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine reagiert. Sie belegten Moskau mit Beschränkungen in gleich vier Bereichen: Dem Zugang zum internationalen Finanzmarkt, der Ausfuhr von Mikrochips und anderen High-Tech-Bauteilen, dem Verkauf von Öl und Gas sowie Strafen gegen politisch Verantwortliche wie Präsident Putin. Doch die die wirtschaftlichen Zwangsmittel sind seit Langem umstritten. Mit Rückgriff auf die aktuelle sozialwissenschaftliche Sanktionsforschung untersucht Christian von Soest in seinem Vortrag die Wirkung internationaler Sanktionen: Was leisten die Zwangsmittel? Welche Risiken und Nebenwirkungen haben sie?
Organisiert vom Leibniz-WissenschaftsCampus "Europa und Amerika in der modernen Welt".