Wer pflegt Regensburg? Pflegekräfte aus Südosteuropa erzählen – ein Gesprächsabend zu Migration, Altsein und Sorgearbeit in Regensburg
Pflegekräfte aus Südosteuropa sind für Senioreneinrichtungen ebenso wie Krankenhäuser in Regensburg und Umgebung schon lange unverzichtbar – trotzdem sind sie in der öffentlichen Wahrnehmung und den Debatten über Migration weniger präsent. Ändern soll das ein Gesprächsabend "Wer pflegt Regensburg?". Er stellt Pflegekräfte aus Ländern wie Albanien, Nordmazedonien oder Rumänien und ihre tragende Rolle für die Versorgung älterer Menschen in der Oberpfalz in den Mittelpunkt.
Das IOS untersucht derzeit im von der VolkswagenStiftung geförderten Forschungsprojekt "Die demografischen Ängste in Südosteuropa überwinden" unter anderem die Erfahrungen von südosteuropäischen Pflegekräften in Regensburg und Umgebung. Dazu führt das IOS auch Interviews mit Pflegenden. Diese berichten von ihrer Motivation und ihren Erfahrungen mit der Einwanderung nach Deutschland, von Arbeitsbedingungen, Sprachbarrieren und Anerkennung – und von ihren Gefühlen: Heimweh, Einsamkeit, aber ebenso von gewachsener innerer Stärke, Zukunftswünschen und dem Stolz auf ihre Arbeit.
Zum Auftakt werden ausgewählte, anonymisierte Aussagen aus den Interviews vorgestellt, die einen authentischen Einblick in Lebensrealitäten eröffnen. Im Anschluss diskutieren Vertreter*innen aus Stadtverwaltung, Wissenschaft und Praxis mit dem Publikum. Eingeladen zur Diskussion sind neben der allgemeinen Öffentlichkeit nicht zuletzt Pflegende aus Südosteuropa, die dem Podium ihre Erfahrungen schildern wollen.
Auf dem Podium:
- Silvia Berthold, Leiterin der Abteilung Pflege, Seniorenamt der Stadt Regensburg
- Prof. Dr. Ulf Brunnbauer, Direktor des Leibniz-Instituts für Ost- und Südosteuropaforschung, Regensburg, Leiter des Forschungsprojekts "Die demografischen Ängste in Südosteuropa überwinden"
- Daniela Hartl-Göthner, stellvertretende Leitung der Pflegedirektion, Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg
- Prof. Dr. Annette Meussling-Sentpali, Professur für Pflegewissenschaft, Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften, OTH Regensburg
Dabei geht es um zentrale Fragen: Wie prägt Migration die Pflege in Regensburg? Welche Strukturen und Unterstützungen braucht es für mehr Sichtbarkeit, Wertschätzung und gute Arbeitsbedingungen? Und wie können wir gemeinsam Sorgearbeit in einer alternden Gesellschaft besser gestalten?
Kooperation: Evangelisches Bildungswerk Regensburg
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.