Krieg und zeitgenössische Literatur in der Ukraine
Der Krieg in der Ukraine hat weltweit Bestürzung ausgelöst und war für viele ein Schock. Zwar warnten bereits vor einigen Jahren Osteuropawissenschaftler und Slavisten vor imperialistischen Tendenzen und dem Streben nach Weltmacht in der russischen Gesellschaft, dennoch blieb das europäische Interesse an der Ukraine, die spätestens seit der gewaltsamen Annexion der Krim 2014 im Fokus russischer Außenpolitik stand, erstaunlich gering. Damit einher ging eine gewisse Ignoranz am politischen Werdegang der Ukraine, begleitet von nach wie vor mangelnden Kenntnissen über die vielfältige ukrainische Gegenwartsliteratur. Im Rahmen des Vortrags von Dr. Oleksandr Zabirko soll daher insbesondere die zeitgenössische ukrainische Literatur der 2010er Jahre im Mittelpunkt stehen und das hier diskutierte Verhältnis zu „Ostmitteleuropa“, zur „Europäisierung“ der Ukraine wie auch zu Russland.
Ort: In Präsenz und Online: im Wissenschaftszentrum Ost- und Südosteuropa Regensburg, Landshuter Str. 4, Regensburg, Raum 017 im EG und online via Zoom (Webinar, Kenncode: 466675)
Zum Referenten:
Dr. Oleksandr Zabirko
Der Slavist und Literaturwissenschaftler, Dr. Oleksandr Zabirko, absolvierte 2005 die Taras Ševčenko Pädagogische Universität Luhansk (Ukraine) und setzte sein Studium in Münster und in Bochum fort. 2020 promovierte er an der WWU Münster mit der Arbeit „Literarische Formen der Geopolitik: Raum- und Ordnungsmodellierung in der russischen und ukrainischen Gegenwartsliteratur“. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Konflikte und Kontakte im osteuropäischen Raum sowie Konzepte und ideologische (Selbst)bilder und ihre Verarbeitung in den modernen Literaturen Osteuropas. Seit 2020 ist Dr. Oleksandr Zabirko Akademischer Rat an der Universität Regensburg.