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"Donezk Girl": Lesung und Gespräch mit Tamara Duda

27.03.2025 18:00 Uhr IOS, Raum 017, Landshuter Str. 4, 93047 Regensburg Publikumsveranstaltungen

An diesem Abend werden eine besondere Lesung und Diskussion mit der ukrainischen Schriftstellerin Tamara Duda und Übersetzern Alexander Kratochvil und Lukas Joura stattfinden. Im Rahmen der Winterschule „Ukraine’s Cultural Heritage: EU Diplomacy and Regional Perspectives“ an der Universität Regensburg wird aus dem eindrucksvollen Werk „Donezk Girl“ gelesen. Das Buch bietet eine literarische Auseinandersetzung mit dem Beginn des Krieges im Donbas im Jahr 2014 und beleuchtet die Schicksale und Erfahrungen der Menschen in der Region.

Die Autorin und die Übersetzer teilen ihre Perspektiven auf das Werk, die Herausforderungen des Übersetzens und die Bedeutung von Literatur inmitten eines Konflikts. Ein tiefgehendes Gespräch über Sprache, Literatur und die Auswirkungen des Krieges auf die Gesellschaft wird erwartet.

Über das Buch "Donezk Girl"

Tamara Duda erzählt in Ihrem Roman "Donezk Girl" von einer jungen Frau in Donezk, deren Leben als Kunsthandwerkerin im Frühjahr 2014 durch die russische Invasion aus den Fugen gerät. Sie muss sich entscheiden: Fliehen und damit alle und alles zurücklassen? Oder sich der Invasion entgegenstellen.

Eindringlich legt der Roman dar, wie sich Donezk im Jahr 2014 zunächst unmerklich, dann immer unwiderruflicher veränderte. Wie Menschen, Häuser und ganze Stadtteile zerstört werden, wie Plünderung und Gewalt alltäglich wurden, wie russische Besatzer immer weiter vordrangen und wie sich die Einheimischen dazu verhielten. Nie zuvor wurden die Ereignisse des Jahres 2014 im Osten der Ukraine so ehrlich, so authentisch, so ergreifend, so erschütternd und noch dazu aus der Perspektive einer Frau erzählt.

Tamara Dudas "Donezk Girl" wurde im Jahr seines Erscheinens 2019 in der Ukraine zum „BBC-Book of the year“ gewählt. Die Autorin wurde für den Roman im Jahr 2022 mit den Taras-Schewtschenko-Preis, dem bedeutendsten Literaturpreis der Ukraine, geehrt. Aus dem Ukrainischen übersetzt wurde der Roman von Annegret Becker, Lukas Joura und Alexander Kratochvil.

Tamara Duda (Pseudonym Tamara Horicha Sernja)

Tamara Duda wurde 1976 in Kyjiw geboren. Sie studierte Journalismus an der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität in Kyjiw. Von 2003 bis 2005 studierte sie an der Internationalen Universität Kyjiw. Danach begann sie eine Karriere als Übersetzerin, hauptsächlich von Wirtschaftstexten aus dem Englischen ins Ukrainische.

2014 meldete sich Tamara Duda nach dem Ausbruch des russisch-ukrainischen Krieges freiwillig zur Operation der gemeinsamen Streitkräfte im Donbas. Als sie Zeugin wurde, wie die Augen ukrainischer Soldaten durch Granatsplitter verletzt wurden, startete sie eine Kampagne, um die ukrainische Armee mit taktischen Brillen auszustatten, wobei sie unter anderem Unterstützung von der US-Regierung erhielt. Während ihrer Zeit an der Front, die bis 2016 andauerte, berichtete Duda unter dem Pseudonym Tamara Horikha Zernya auf Facebook über ihre Erfahrungen.

Alexander Kratochvil

Alexander Kratochvil studierte Slawistik, Ethnologie, Germanistik und Osteuropageschichte in München, Freiburg, Brno und Lwiw. Seit Oktober 2022 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter für ukrainische und tschechische Literatur am Lehrstuhl für Slawische Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Alexander Kratochvil übersetzt aus dem Ukrainischen und Tschechischen insbesondere Werke von Walerjan Pidmohylnyi, Jurij Andruchowytsch, Oksana Sabushko, Jurij Wynnytschuk, Serhiy Zhadan, Oleksandr Irwanez, Sofia Andruchowytsch und Pavel Šrut.

Lukas Joura

Lukas Michael Joura studierte Slawistik und Sozialwissenschaften in Berlin, Cambridge (UK), Kyjiw, Lwiw und Toronto sowie Europastudien auf postgradualer Ebene am Europakolleg in Natolin (Warschau, Polen). Derzeit arbeitet er am Viadrina-Zentrum für Polen- und Ukraine-Studien an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und als Übersetzer wissenschaftlicher und literarischer Texte aus dem Ukrainischen.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Winterschule “Ukraine’s Cultural Heritage: EU Diplomacy and Regional Perspectives” an der Universität Regensburg statt. Diese Winterschule ist Teil der Initiativen des Projekts „HER-UKR: Challenges and Opportunities for EU Heritage Diplomacy in Ukraine“, das von der Europäischen Union im Rahmen der Aktion ERASMUS+ Jean Monnet Policy Debate und vom Zentrum für interdisziplinäre Ukraine-Studien „Denkraum Ukraine“, das vom DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) aus Mitteln des Auswärtigen Amts (AA) finanziert wird. Die Winterschule wird in enger Zusammenarbeit mit folgenden Partneruniversitäten organisiert: der Nationalen Universität Kyjiw-Mohyla Akademie (Kyjiw, Ukraine), der Södertörn Universität (Stockholm, Schweden), der Ilia State University (Tiflis, Georgien) und in Deutschland mit der Ukrainischen Freien Universität (UFU, München), der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) Regensburg.

Sprache: Deutsch und Ukrainisch

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