Handbuch der Sportgeschichte Osteuropas: Digital Object Identifier (DOI)
Zugänge zu einer Sozial- und Kulturgeschichte des südosteuropäischen Sports: unter besonderer Berücksichtigung Jugoslawiens
Typ: Text
Titel: Zugänge zu einer Sozial- und Kulturgeschichte des südosteuropäischen Sports
Untertitel: unter besonderer Berücksichtigung Jugoslawiens
Autor: Stefan Rohdewald
DOI: 10.15457/sportost_rohdewald_2014
Veröffentlichungsdatum: 01.09.2014
Schlagwörter: Südosteuropa, Jugoslawien, Sport, Sozialgeschichte, Kultur, Geschichte 1850-2000
Beschreibung:
In den Vielvölkerreichen, die den europäischen Südosten beherrschten, begannen sich im Laufe des 19. Jahrhunderts Nationalbewegungen herauszugestalten, in denen nach 1850 Sokol- und anderen Turnverbänden zunehmend wichtige Rollen zukamen. In der Zwischenkriegszeit dienten sie zum Aufbau einer jugoslawischen nationalen und religiösen Identität; auch in Rumänien und Bulgarien wurden Sportverbände zur Festigung der jungen Nationalstaaten eingesetzt. Nach dem Zweiten Welt-krieg wurden sie wie die Sokolverbände durch sozialistische Organisationen ersetzt. Mit dem Zerfall des jugoslawischen Bundesstaates und der Ablösung auch der anderen sozialistischen Regime wurde Sport in der ganzen Region teilweise zu einem Medium der Mobilisierung nationalen Enthusiasmus der neu-alten Nationalstaaten. Der Beitrag versucht, innovative Zugänge zur Sportgeschichte zusammenzufassen. Er weist auf Perspektiven einer Kulturgeschichte des Sports als Teil moderner Dis-kurse der Nationalisierung, Militarisierung und Verwissenschaftlichung gesellschaftlicher Entwürfe in Südosteuropa hin.
After 1850, Sokol associations played an important role in fostering Slavic national movements inside the multi-ethnic empires which dominated South Eastern Europe. Between the World Wars, their role was to help building a Yugoslavian national and religious identity, similarly, they served in Romania and Bulgaria to institutionalize the young nation-state. After World War II. the Sokols were replaced by socialist as-sociations of physical culture. With the decay of the Yugoslavian Federation and the socialist regimes, sport became a central means for mobilizing national enthusiasm for the (partly new) postcommunist national states. The essay tries to contextualise innovative studies on sport history. It hints at perspectives of a cultural history of sports as part of modern discourses of nationalisation, militarisation and scientification of societies in South Eastern Europe.
Geographischer Raum: Südosteuropa, Jugoslawien
Dazugehörige Publikation:
Anke Hilbrenner, Ekaterina Emeliantseva, Christian Koller, Manfred Zeller, Stefan Zwicker (Hgg.): Handbuch der Sportgeschichte Osteuropas. Regensburg : Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung, 2012-2017. ISSN: 2198-2457.
Rechte: CC BY-NC-ND 4.0
Sprache: Deutsch
Version: 1
Verfügbarkeit: Download
Zitation:
Rohdewald, Stefan (2017): Zugänge zu einer Sozial- und Kulturgeschichte des südosteuropäischen Sports: unter besonderer Berücksichtigung Jugoslawiens, in: Handbuch der Sportgeschichte Osteuropas. Version: 1. Leibniz Institute for East and Southeast European Studies. Text. https://doi.org/10.15457/sportost_rohdewald_2014