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Umweltzeitgeschichte der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten, 1970–2000. Ökologische Globalisierung und regionale Dynamiken

Histoire environnementale du temps présent: l'Union soviétique et les États successeurs, 1970–2000. Globalisation écologique et dynamiques régionales.

Projekt im Rahmen des deutsch-französischen Programms in den Geistes- und Sozialwissenschaften der DFG/ANR, 2014–2017

Projektleitung:  Dr. Melanie Arndt (IOS Regensburg), Dr. Marc Elie (Centre d'études des mondes russe, caucasien et centre-européen, CNRS-EHESS, Paris), Prof. Klaus Gestwa (Universität Tübingen)

Das deutsch-französische Projekt zur (post)sowjetischen Umweltzeitgeschichte will inhaltlich und organisatorisch staatliche Grenzen überwinden. Sein inhaltliches Ziel ist es, die bisweilen stürmischen Prozesse der Ökologisierung und Entökologisierung von Politik und Gesellschaft im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts zu erforschen. Mit sich überkreuzenden global- und regionalhistorischen Perspektiven tragen die Teiluntersuchungen dazu bei, die Wechselseitigkeit zwischen grenzüberschreitenden Interaktionsprozessen, den Gestaltungskräften zentralstaatlicher Politik und den praktischen Aktivitäten in den Regionen eingehender zu analysieren. Damit eröffnet das Projekt innovative, aufschlussreiche Perspektiven auf die East Side Story der globalen Umweltzeitgeschichte.

Die vier deutschen und neun französischen Teiluntersuchungen verfolgen fünf übergeordnete Forschungsziele:

  • durch die Untersuchung der politischen Ökologie in spät- und postsowjetischen Zeit den gesellschaftlichen Stellenwert und die Reichweite der Umweltpolitik und des Umweltbewusstseins näher zu bestimmen (= Strukturwandel des Ökologischen);
  • durch die Analyse blockübergreifender Interaktionen und globaler Institutionen die Rolle der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten in einer globalen Umweltzeitgeschichte herauszuarbeiten (= ökologische Globalisierung);
  • durch die Überprüfung der gebräuchlichen Periodisierungen und Charakterisierungen den Zusammenbruch der Sowjetunion und die postkommunistische Transformation aus umwelthistorischer Sicht neu zu konzeptualisieren (= Neukonzeptualisierung spät- und postsowjetischer Geschichte);
  • durch die Erforschung russischer, sibirischer, zentralasiatischer, kaukasischer und baltischer Grenz- und Binnenräume neue Einblicke in die sich verändernden Machtverhältnisse der Zeit zu gewinnen (= regionale Eigendynamiken des Ökologischen und die Rekonfiguration von Macht und Raum);
  • durch die Historisierung gegenwärtiger Umweltprobleme und ökologischer Debatten die gesellschaftspolitische Relevanz umweltzeithistorischer Forschungen insbesondere für den postsowjetischen Raum zu unterstreichen (= ökologische Problemgeschichte der Gegenwart).

Die Teiluntersuchungen sind in zwei sich ergänzenden und überkreuzenden Projektbereichen zusammengeführt. Im Fokus des ersten Bereichs stehen global erweiterte Regionalstudien. Der zweite Projektbereich setzt den Schwerpunkt auf regional verortete Globalstudien. Im Rahmen des ersten Bereiches setzt Melanie Arndt ihre Forschungen zu nuklearen Landschaften in der Sowjetunion und den USA fort.

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