Rom, Moskau und die Russlanddeutschen: Konfessionelle und diplomatische Verflechtungen ungleicher Akteure zur Zeit der Sowjetunion
Das Forschungsprojekt soll religiöse Netzwerke der Russlanddeutschen in der Zwischenkriegszeit während des Stalinismus und der religiösen Verfolgungen analysieren. Es soll untersuchen, wie Russlanddeutsche im Rahmen ihrer konfessionellen Verankerung auf die Bedrohung ihrer kulturellen Identität reagierten, welche auch klandestinen Abwehrmechanismen sie entwickelten und inwieweit gerade interkonfessionelle sowie interethnische Beziehungen – zwischen Lutheranern, Mennoniten und Katholiken bzw. zu anderen Minderheiten wie Polen, Litauern u.a. – stabilisierende Faktoren in einem instabilen politischen Umfeld bilden konnten. Das Gesamtprojekt soll politisch, diplomatiegeschichtlich und konfessionell-kulturell relevante Handlungsfelder herausheben, auf denen die Russlanddeutschen, die Sowjetregierung und die römische Kurie während der 20er und dann während der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts in Kontakt standen, aufeinander reagierten und gewissermaßen auch miteinander agierten.
Publikationen:
KonNetz: Konfessionelle Netzwerke der Deutschen in Russland 1922-1941. Quellen-Datenbank. Hrsg. von Katrin Boeckh und Emília Hrabovec. Unter Mitarbeit von Steffi Keil. Unter: http://konnetz.ios-regensburg.de/about.php