Deutsche Lebensbilder aus Galizien: Konfession und Identität (1914-1940)
Projektleiterin: Katrin BOECKH
Laufzeit: 2016-2017
Das Ziel des Forschungsprojekts besteht darin, bisher unberücksichtigtes archivalisches Material zu Lebenswelten in Galizien in der Zwischenkriegszeit zusammenzustellen und in einer Edition vorzulegen. Unter dem Aspekt der komplexen Verflechtung von Konfession und Identität sollen historische Quellentexte über Personen, Ereignisse und für die Galizien-Deutschen wichtige Orte aus unterschiedlicher Perspektive versammelt und kommentiert werden. Es sollen exemplarische Lebensverläufe hervorgehoben werden, anhand derer biographisch typische Brüche – durch Krieg, Grenzverschiebungen und andere makropolitische Veränderungen --, aber auch lebensgeschichtlich relevante Kontinuitäten – wie Werte und konfessionelle Bindungen – deutlich werden, um die Varianz identitärer Verankerungen, ihre Herausforderungen, Neujustierungen, Umformungen oder Verluste bei den Galizien-Deutschen zu erschließen. Die Untersuchung gleichzeitig aus deutscher und ukrainischer Perspektive „in situ", also in der gegenwärtigen Ukraine, verspricht dabei einen besonderen Erkenntnisgewinn durch die Reaktivierung des historischen Gedächtnisses vor Ort über die historischen Verflechtungen galiziendeutscher Geschichte im ukrainischen Umkreis.
Gefördert von: Bundesbeauftragter für Kultur und Medien