Back to the USSR: Monografie von Katrin Boeckh

Von Katrin Boeckh ist im Kohlhammer Verlag die Monografie „Back to the USSR. Russlands sowjetische Vergangenheit“ erschienen.

Das Buch, das sich nicht nur an ein Fachpublikum richtet, schildert die Geschichte der Sowjetunion und ihrer Nachwirkungen im gegenwärtigen Russland. Es setzt ein mit der Entstehung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken nach der Oktoberrevolution 1917. Katrin Boeckh zeichnet die Etablierung ihrer Staatlichkeit und ihre imperiale Expansion nach, bis hin zu ihrem Verfall sowie der Entwicklung im Nachfolgestaat Russland. Neben der politischen Geschichte und ihren Akteuren nimmt die Autorin auch die Gesellschaft in den Blick: jene Mehrheit, die das System trug und ertrug, jene, die dagegen ankämpften, und jene, die zu Hunderttausenden als "Volksfeinde" in den Gulag gesperrt oder umgebracht wurden. Was von dem, was die macht- und ideologiegetriebene Politik der herrschenden Kommunistischen Partei gebot, kam wie in der gesellschaftlichen Wirklichkeit, im Alltag der Bevölkerung an? Ins Blickfeld kommen der lange Arm der Partei, die ökonomischen Auswirkungen der Planwirtschaft, die kulturpolitischen Besonderheiten im Zeichen des Diktats des Sozialistischen Realismus und die Formierung des Homo Sovieticus, des "Neuen Menschen". Der 2022 begonnene Krieg gegen die Ukraine ist hierbei auch als Folge einer Militarisierung von Staat und Gesellschaft zu sehen.

Katrin Boeckh: Back to the USSR. Russlands sowjetische Vergangenheit, Stuttgart: Kohlhammer Verlag, 2023, 406 S.