COURAGE. Connecting Collections.
Cultural Opposition – Understanding the Cultural Heritage of Dissent in the Former Socialist Countries
Projektkoordinator: Sándor Horváth (Ungarische Akademie der Wissenschaften).
Projektleiter am IOS: Ulf Brunnbauer
Projektkoordinatorin am IOS: Jacqueline Nießer
Laufzeit: 2016–2019
Am 1. Februar 2016 startete das Projekt „COURAGE. Connecting Collections", das von der Europäischen Union im Rahmen ihres Forschungsrahmenprogramms Horizon2020 für drei Jahre finanziert wird. Koordiniert wird das Projekt vom Geisteswissenschaftlichen Zentrum der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Das IOS ist eine von 12 an dem internationalen Projektkonsortium beteiligten Einrichtungen; am Projekt arbeiten Partner aus folgenden Ländern zusammen: Deutschland, Großbritannien, Irland, Kroatien, Litauen, Polen, Rumänien, Slowakei, Tschechische Republik und Ungarn. Die Gesamtförderung durch die EU beträgt 2,5 Millionen Euro.
Hauptziel des Vorhabens ist die Schaffung einer umfangreichen digitalen Datenbank mit Beschreibungen von privaten sowie öffentlichen Sammlungen, die Artefakte und Erinnerungen der kulturellen Opposition im Staatssozialismus aufbewahren. Verbunden ist die Schaffung dieses Registers mit der Analyse der Entwicklung der betreffenden Sammlungen sowie der Hintergründe und Ziele ihrer Protagonisten. Damit soll Sammlungen – ob klein oder groß, ob professionell oder ehrenamtlich betreut – eine größere Sichtbarkeit verschafft werden und sie sollen bei der Netzwerkbildung sowie der Vertretung ihrer Interessen gegenüber politischen Entscheidungsträgern unterstützt werden. Darüber hinaus werden die online abrufbaren Informationen eine wertvolle Quelle von Informationen für Forschungen über Dissens und Opposition im Staatssozialismus darstellen.
Ein wesentliches Motiv für diese Anstrengungen ist, die Erinnerung an die vielfältigen Formen der kulturellen Opposition gegen die kommunistische Herrschaft zu pflegen und in ein gemeinsames europäisches Gedächtnis des Widerstandes gegen autoritäre Herrschaft einzuschreiben. Dementsprechend breit und flexibel ist das zugrunde liegende Verständnis von „kultureller Opposition": Diese umfasst Intellektuelle ebenso wie Avantgarde-Künstler/innen und kritische Wissenschaftler/innen, aber etwa auch religiöse Gruppen und Non-Konformisten.
Förderung: Horizon2020-Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union