Jahrbücher für Geschichte Osteuropas: Heft 1 (2021) erschienen
Das erste Heft des 69. Jahrgangs der Jahrbücher für Geschichte Osteuropas ist ein offenes Heft und bietet ein breites Spektrum an Themen. Den Auftakt machen Anna Afanasyeva (Moskau), Andreas Renner (München) und Elena Vishlenkova (Moskau) mit dem Aufsatz „Medical Geography in Imperial Russia. A Transnational Concept at the Service of the Empire, 1770–1870). Sie fragen nach der Rolle, die die Medizin für den Aufbau, Erhalt und das Verständnis des Russischen Kaiserreichs spielte, und zeigen, dass das Konzept der Medizinischen Geographie in diesem Zusammenhang aufschlussreich ist. Konstantin Kotelnikov (St. Petersburg) analysiert in seinem Beitrag „Das echte Babylon Berlin“ die Kriminalität unter russischen Emigrant*innen in der deutschen Hauptstadt zwischen 1919 und 1933. Dabei befasst er sich sowohl mit den Hintergründen als auch mit dem Ausmaß der begangenen Straftaten. Um „Liebe, Leidenschaft und (T)Reue“ geht es in dem Aufsatz von Ekaterina Makhotina (Bonn). Sie untersucht „Familiäre Konflikte im Russland des 18. Jahrhunderts im Spiegel von Bittschriften“. Abschließend stellt Agnieszka Zagańczyk-Neufeld (Bochum) „Stand und Perspektiven der Forschung“ zum Thema „Sekten im Russländischen Imperium“ vor. Ein Nachruf würdigt die 2021 verstorbene Historikerin Maya Karin Peterson.
Ergänzt werden die Artikel von 20 Rezensionen neuer Forschungsliteratur zur Geschichte Osteuropas, die auf über den Franz Steiner Verlag oder auf recensio.net im Open Access zugänglich sind.